Elektromobilität
Für eine erfolgreiche Energiewende ist eine klimafreundliche Umstellung des Verkehrssektors notwendig. Die Elektromobilität stellt eine zentrale Säule eines künftigen umweltfreundlichen Verkehrssystems dar.
Mobilität aus der Steckdose – öffentliche Ladesäulen für Elektroautos
Der Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur ist eine wichtige Voraussetzung für eine funktionierende E-Mobilität. Von der Stadt Lengerich wurden bislang vier öffentlich zugängliche Ladesäulen für Elektrofahrzeuge errichtet. Die Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten wurden in Kooperation mit den Stadtwerken Lengerich errichtet und befinden sich, an der Gempt-Halle, an der Stadtverwaltung, am Hallen- und Freibad und am Stadion in Hohne.
In der Wielandstraße haben die SWL und am Markt-Karree/ Alwin-Klein-Straße EDEKA Rotthowe in Zusammenarbeit mit Stadt und SWL je eine E-Ladesäule errichtet.
Hier können E- Autofahrer*innen spontan mit einem Typ-2-Stecker mit 22 bis 24 kW Ladestrom entweder mit einer Ladekarte (RFID-Chip), per LadeApp oder mittels Scannen des aufgedruckten QR-Codes ihr E-Auto aufladen. Für die strategische Standortplanung hat die Stadtverwaltung als wesentliche Kriterien die öffentliche Verfügbarkeit der Parkplatzfläche, die Leistungsfähigkeit des lokalen Stromnetzes sowie die Aufenthaltsqualität des Standortes festgelegt. Es erscheint sinnvoll, Ladesäulen dort zu errichten, wo die Fahrzeuginsassen einige Zeit verweilen und ihre Zeit vernünftig nutzen oder angenehm verbringen können. Zusätzlich zu den genannten Kriterien hat auch die Nähe zu Mehrfamilienhäusern bei der Auswahl eine Rolle gespielt, da es i.d.R. in Mietwohnungen deutlich schwieriger ist eine eigene Wallbox für das E-Laden zu installieren.
Darüber hinaus gibt es gegenüber dem Römer am Rathausplatz eine Ladesäule für Elektro-Fahrräder.
Die E-Ladesäulen sind im Ladestationenportal des Stadtwerkeverbundes www.ladenetz.de verzeichnet. In diesem Portal sind dank Roaming-Kooperationen mit anderen Ladeinfrastrukturanbietern die meisten der in Deutschland bestehenden 89.000 E-Ladepunkte abrufbar.
Land fördert Ausbau öffentlicher und nicht-öffentlicher Ladestationen
Derzeit gibt es vom Land Zuschüsse für die Installation neuer E-Ladesäulen und/oder Wallboxen sowohl für Unternehmen, als auch Privatpersonen.
E-Ladesäulen in Lengerich
Seitdem im Jahr 2016 die erste E-Lademöglichkeit an der Sudenfelder Straße geschaffen wurde, ist das Netz an Lademöglichkeiten in der Stadt auf heute 26 öffentliche Ladepunkte deutlich angewachsen. An acht Ladepunkten kann zudem schnelles E-Laden mit einer Leistung von 24 bis 300 kW erfolgen. Die folgende Tabelle zeigt die E-Lademöglichkeiten in der Stadt Lengerich (inkl. Anzahl der Ladepunkte, Steckertyp und Ladeleistung).
Anzahl Ladesäule | Anzahl Ladepunkte | Standort | Adresse | Stecker-Typ | Ladeleistung in kW |
---|---|---|---|---|---|
1 | 1 | Sudenfelder Str. | Sudenfelder Str. 85-87 | Typ 2 | 22 |
2 | 2 | Stadion Hohne | Iburger Str. | CCS | 24 |
2 | 3 | Stadion Hohne | Iburger Str. | Typ 2 | 22 |
3 | 4 | Hallenbad, Parkplatz | In den Rietbroken | CCS | 24 |
3 | 5 | Hallenbad, Parkplatz | In den Rietbroken | Typ 2 | 22 |
4 | 6 | Autohaus Siemon | In den Rietbroken 28 | CCS | 22 |
4 | 7 | Autohaus Siemon | In den Rietbroken 28 | Typ 2 | 11 |
5 | 8 | Autohaus Pufahl | Münsterstr. 51 | Typ 2 | 22 |
5 | 9 | Autohaus Pufahl | Münsterstr. 51 | Typ 2 | 22 |
6 | 10 | Gempthalle | Zur Alten Gießerei | Typ 2 | 22 |
6 | 11 | Gempthalle | Zur Alten Gießerei | Typ 2 | 22 |
7 | 12 | Edeka Rotthowe | Alwin-Klein-Str. | Typ 2 | 22 |
7 | 13 | Edeka Rotthowe | Alwin-Klein-Str. | Typ 2 | 22 |
8 | 14 | Wielandstraße | Wielandstraße 19 | Typ 2 | 22 |
8 | 15 | Wielandstraße | Wielandstraße 19 | Typ 2 | 22 |
9 | 16 | Rewe, Parkplatz | Wielandstraße 24 | CCS | 150 |
9 | 17 | Rewe, Parkplatz | Wielandstraße 24 | CCS | 150 |
9 | 18 | Rewe, Parkplatz | Wielandstraße 24 | Typ 2 | 22 |
10 | 19 | Rewe, Parkplatz | Wielandstraße 24 | CCS | 300 |
10 | 19 | Rewe, Parkplatz | Wielandstraße 24 | CCS | 300 |
11 | 21 | Stadtverwaltung, Parkplatz | Tecklenburger Str. 2/4 | Typ 2 | 22 |
11 | 22 | Stadtverwaltung, Parkplatz | Tecklenburger Str. 2/4 | Typ 2 | 22 |
12 | 23 | Autohaus Deitert-Suhre | Tecklenburger Str. 6 | CCS | 22 |
12 | 24 | Autohaus Deitert-Suhre | Tecklenburger Str. 6 | Typ 2 | 11 |
13 | 25 | Stadtwerke Lengerich | An der Mühlenbrede | Typ 2 | 11 |
13 | 26 | Stadtwerke Lengerich | An der Mühlenbrede | Typ 2 | 11 |
Ansätze in der Verwaltung
Umstellung des kommunalen Fuhrparks auf klimafreundlichere Antriebe
Elektromobilität ist in aller Munde. Doch immer noch haben Wenige Erfahrung mit den ‚Stromern‘. Dass sie leise sind und somit zur Beruhigung des Verkehrs beitragen, wissen wir. Bedenken gibt es aber immer noch viele: „zu teuer“ finden die einen, „die Batterien könnten leer sein, bevor das Ziel erreicht ist“ finden die anderen.
Die Stadtverwaltung Lengerich will mit den Vorurteilen aufräumen und geht daher mit gutem Beispiel voran, denn der Verkehrssektor nimmt mit 28 % einen großen Anteil am Endenergieverbrauch der Stadt Lengerich ein und emittiert jährlich 75.000 Tonnen CO2 (Quelle: Klimaschutzkonzept, 2016). Ziel der Stadt Lengerich ist es, diese verkehrsbedingten CO2-Emissionen zu vermindern und den Umstieg von Verbrennungsmotoren auf andere Verkehrsmittel voranzutreiben.
Zwei neue Dienstfahrzeuge mit reinem Elektroantrieb
Gefördert durch das Programm "KommunalerKlimaschutz.NRW" fahren die Mitarbeitenden seit Herbst 2020 auf ihren Dienstfahrten mit zwei neuen Fahrzeugen des Typs Opel Corsa-E. Die beiden neuen Fahrzeuge der Stadt Lengerich werden als Ersatz für zwei Autos mit Benzinmotor angeschafft und verfügen über eine Reichweite von 330 Kilometern (WLTP). Ca. 9.500 Kilometer werden jährlich mit jedem Dienstauto gefahren. Durch den Einsatz von Elektroautos werden - ausgehend vom durchschnittlichen Verbrauch eines 7,5 l- Benzinfahrzeugs - insgesamt 1.400 Liter Benzin eingespart und durch 100 % regenerativ erzeugten Strom ersetzt. Durch die beiden neuen Elektroautos werden somit jährlich 2.800 kg CO2 vermieden.
Die beiden neuen E- Fahrzeuge sind eine saubere Lösung für die Mobilität der Verwaltung, die das Klima schützt und haben gleichzeitig beispielhaften Charakter für die Lengericher Bevölkerung.
E-Bikes für Dienstgänge
Schon seit Mai 2017 können die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung die beiden städtischen E-Bikes für ihre Dienstgänge innerhalb der Stadt benutzen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung fahren so durchschnittlich 1.200 km pro Jahr klimafreundlich mit dem Fahrrad zu ihren innerörtlichen Außenterminen.
Auch der Baubetriebshof fährt mit 2 E-Bikes und plant zusätzlich die Anschaffung eines Elektrolastenfahrrades, anstatt eines zusätzlichen PKW, um bei der Erfüllung der vielfältigen Aufgaben noch größere Flexibilität zu besitzen.
Im Innenstadtbereich werden die Bürgerinnen und Bürger die Mitarbeitenden des Baubetriebshofs zukünftig häufiger mit dem emmissionsfreien und geräuscharmen Lastenfahrrad bei der Arbeit antreffen.
Wasserstoffauto für die Stadtentwässerung
Der Kreis Steinfurt ist „Modellregion Wasserstoff-Mobilität NRW“, die künftig vor Ort erzeugte erneuerbare Energien für die Erzeugung von grünem Wasserstoff und den Antrieb von Brennstoffzellen nutzten möchte. Die Stadt Lengerich geht in Zusammenarbeit mit dem Kreis Steinfurt als gutes Beispiel mit der Nutzung von Brennstoffzellenfahrzeugen voran, um den Aufbau von Strukturen als Teil des Mobilitätswandels in der Region zu begleiten.
So hat die Stadt Lengerich sich für die Anschaffung eines Brennstoffzellenfahrzeugs als Ersatz für einen Dienstwagen mit Verbrennungsmotor entschieden. Dieses neue Fahrzeug bildet den nächsten Baustein für einen zukünftig CO2-freien Fuhrpark der Stadt.
Mit der Hinwendung zu einer weiteren neuen Fahrzeugtechnologie zeigt die Stadt Lengerich, dass sie ihren Fuhrpark technologieoffen gestaltet.
Gerade vor dem Hintergrund, dass der Wasserstoff in Zukunft insbesondere im ländlichen Raum des Kreises Steinfurt mehr und mehr aus erneuerbaren Energien erzeugt werden kann ist diese Technologie für die Stadt Lengerich interessant. Zum einen besteht die Möglichkeit den Wasserstoff regional zu erzeugen und so lange Transportwege zu vermeiden, zum anderen stellt die Nutzung von "grünem" Wasserstoff in Brennstoffzellenfahrzeugen einen echte CO2-freie Mobilität dar.