Alle eingereichten Entwürfe zum freiraumplanerischen Wettbewerb

Berliner Büro holt 1. Preis beim Freiraumwettbewerb Innenstadt

Berliner Büro holt 1. Preis beim Freiraumwettbewerb Innenstadt

Wie berichtet hatten 10 Planungsbüros ihre Ideen zur Gestaltung der Fußgängerzone in Lengerich beim Freiraumwettbewerb Innenstadt eingereicht. Am 29. Januar tagte nun die Jury in der Gempt-Halle, um die Entwürfe zu beurteilen und schließlich die Preise zu vergeben. Die Entscheidung war nicht leicht, da einige qualitätvolle Arbeiten  und viele interessante Ideen vorlagen. Es wurden schließlich 3 Preise 1 bis 3 sowie 2 Anerkennungen  (bei den Anerkennungen gibt es keine Rangfolge) vergeben. Den 1. Preis belegte dabei ein Planungsbüro aus Berlin, das unter dem Titel "Lengericher Linie" die Gestalt der Fußgängerzone aufgreift.

1. Preisträger: Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Berlin

  • Leitidee des Verfassers: Der Arbeitstitel »Lengericher Linie« beschreibt die aus dem Bestand entwickelte Gestalt der Fußgängerzone, welche in diesem Entwurf weiterhin charakteristisch bleibt. Vielfalt und Qualität sollen durch eine ruhige und einheitliche Gestalt hervortreten. Ein zusammenhängender, homogener Belagsteppich im Reihenverband verbindet und kennzeichnet die Fußgängerzone als Ganzes. Die »Lengericher Linie« ist ein Muldenstein aus hellen Werkbeton mit Natursteinzuschlag. Sie dient der Entwässerung und verbindet als Leitband alle Teilbereiche der Innenstadt. Ergänzt wird das Muldenband durch materialgleiche Intarsien, die Platz für Stadtmöbel und Pflanzflächen bieten. Die Einfassungen der auf den Platzsituationen bestehenden und neu ergänzten Brunnen werden ebenfalls materialgleich ausgestaltet. Durch die jeweils aus dem Bestand abgeleiteten Baumarten behalten die Plätze ihre eigenständige Charakteristik.
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2. Preisträger: FSWLA Landschaftsarchitektur GmbH, Düsseldorf

  • Leitidee des Verfassers: Der neue »Stadtteppich« ist das zentrale Element dieses Entwurfes. Das lineare, vier Meter breite Band besteht aus warmen beigefarbenen Betonwerkstein und dient als verbindende Achse zwischen den Teilbereichen der Innenstadt. Die beiden Querachsen Münster-/Bergstraße und Zur alten Gießerei werden ebenfalls mit einem schmaleren Stadtteppich ausgestattet und lassen so neue Verbindungen in der historischen Innenstadt entstehen. In Anlehnung an die historische Gießerei wird die Oberfläche durch ein Stahlband einfasst. Auch die Plätze werden durch einen großformatigen Stadtteppich gestaltet und mit Sitzbänken, Wasserspiel und Solitärbäumen akzentuiert. Zusätzliche befindet sich im Zentrum des Bodelschwinghplatzes eine Wassergebundene Wegedecke, die als Spielfläche genutzt werden kann.
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3. Preisträger: A24 Landschaft Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin

  • Leitidee des Verfassers: Leitidee ist eine neu gestaltete Stadtpromenade zwischen Bodelschwinghplatz im Westen, Rathausplatz im Zentrum und Wapakonetaplatz im Osten. Ein durchgehender, homogener Bodenbelag aus Betonpflaster von Fassade zu Fassade schafft eine Großzügigkeit im beengten Straßenraum. Mittig der Promenade verbindet ein zentrales Klinkerband aus dunklem Westfalenbackstein die Plätze visuell miteinander. Zusätzlich zur Leitlinie prägen Sumpfeichen als lichte Baumgruppe die Stadtpromenade. Im Westen und im Osten heben sich die Platzflächen deutlich durch ihre Baumdächer ab. Die Bäume werden in einer Fläche aus wassergebundener Wegedecke gepflanzt, die als abgesetzte Intarsien Aufenthaltsbereiche innerhalb des steinernen Bewegungsraums definieren. Individuell gestaltete Wasserspiele prägen die Platzräume zusätzlich und schaffen wiederkehrende Motive in der Innenstadt.
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Annerkennung: Marcel Adam Landschaftsarchitekten, Potsdam

  • Leitidee des Verfassers: Leitidee ist die Entstehung eines urbanen öffentlichen Stadtraums, der Raumverengungen und Platzaufweitungen aufwertet und die Fußgängerzone mit den Plätzen zu einer Einheit verwebt. Die Plätze werden zu städtischen Erholungsorten, die zum Verweilen einladen, die Fußgängerzone zum Bewegungsraum dazwischen. Der einheitliche Stadtboden orientiert sich am Bestandspflaster des Rathausplatzes. Durch unterschiedliche Verlegerichtungen wird in Geschäftsvorzonen und Bewegungsbereiche zoniert. Verschieden große Plattenformate erzeugen einen lebendigen, zeitlosen Charakter. Bereiche für Fußgänger und Radfahrer werden in einer ähnlichen Materialität gestaltet. Straßenabschnitte heben sich durch eine dunklere Farbgestaltung ab. Da die Fußgängerzone nur punktuell Baumstandorte aufweist, beeindrucken die Plätze zukünftig durch ein grünes Erscheinungsbild. Neue Baumhaine geben den Plätzen optischen Halt und bilden mit skulpturalen Sitzelementen einen Auftakt und Abschluss. Das Thema Wasser wird auf allen Plätzen aufgegriffen.
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Anerkennung: Planorama Landschaftsarchitektur Maik Böhmer, Berlin

  • Leitidee des Verfassers: Die städtebauliche Grundkonzeption entsteht durch die neu geordneten Flächenanteile infolge der Umorganisation des motorisierten und ruhenden Individualverkehrs. Im Westen und Osten bilden der neu gestaltete Bodelschwinghplatz sowie der Wapakonetaplatz ein erkennbares Entrée in die Innenstadt. In den Gesamtverlauf gliedern sich neben dem Rathaus- und Kirchplatz weitere kleine Platzflächen ein, die immer wieder Höhepunkte und Orte zum Verweilen anbieten. Das kleinteilige Belagsmaterial dieser Platzflächen grenzt sich von dem großflächigeren Belag ab, welcher die verschiedenen Teilräume der Wege- und Platzflächen optisch miteinander verbindet und damit zu einer Großzügigkeit des Raumes beiträgt, in dem die Funktionen optisch zurücktreten. Wenige Ausstattungselemente, die überwiegend in den Randbereichen linear angeordnet werden, unterstützen den urbanen Gesamtcharakter. Auf Strauch- und Beetflächen wird zugunsten von saisonal bepflanzten Kübeln entlang der Hauptachse verzichtet.
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Alle weiteren eingereichten Entwürfe:

  • Entwurf 9001: [f] landschaftsarchitektur gmbh, Solingen
    • Leitidee des Verfassers: Es werden existierende Elemente aufgenommen & fortentwickelt, um ein einladendes & charmantes Stadtzentrum zu schaffen. Es wird ein in sich aufbauendes System aus Stadtboden, Leitlinien & Punkten, sowie präzisen Vegetationsstrukturen erschaffen. Die Gliederung des Straßenquerschnittes erfolgt von Innen nach Außen, das Rückgrat bildet eine mittige Entwässerungsrinne. Entlang dieser Stadtlinien trifft der Passant an den Verknüpfungspunkten Naturstein- & Bronzeplatten, die als Stadtmarken gesetzt werden. Diese bilden an den Kreuzungspunkten der Rinnen die Verbindungen zu Gassen & Straßen. Das Thema der Stadtmarken ist dabei vielseitig erweiterbar. Die Stadtlinien werden gefasst durch eine Aufteilung des Straßenraumes in Kernzone im Mittelbereich & beidseitiger Vorzone. An den Grenzen der Fußgängerzone wird die Vorzone platzartig erweitert & definiert den Belag des Stadteingangs. Sonderbereich Bodelschwinghplatz: nicht aus Vorzone hergeleitet sondern offener Stadtplatz. Am Wapakonetaplatz schafft ein Holzpodest eine neue Ebene.
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  • Entwurf 9003: Stötzer Landschaftsarchitekten, Freiburg im Breisgau
    • Leitidee des Verfassers: Ziel des Entwurfes ist es, der Altstadt Lengerich und ihren historischen Bestandsbauten einen freiräumlichen Rahmen zu geben und den Stadträumen einen zeitgemäßen Auftritt zu ermöglichen. Um dieses Ziel zu erreichen werden drei Entwurfsprinzipen angewandt. Zum einen sollen durch die städtebaulichen Öffnungen entlang der Ost-West-Achse urbane Plätze mit einem einheitlichen Bodenbelag und individuellen Nutzungen entstehen. Um den urbanen Charakter der Stadtplätze hervorzuheben, wird eine Baumreihe zur Führung des Fußgängerbereiches vorgeschlagen. Zwischen den Baumreihen betont mobiles Grün die Laufrichtung des Stadtraumes in West-Ost-Richtung weiter und sorgt für einen charmanten Akzent. Desweitern wird eine zentrale Bewegungsflächen als Verbindungsachse im Belag herausgearbeitet. Ein großformatiger, heller Belag zieht sich mittig durch den zentralen Straßenraum und unterstützt die raumgliedernde Funktion der flankierenden Baumreihen. Als Kontrast verläuft ein kleinteiliger, dunklerer Natursteinbelag entlang der Häuserfassaden und stadträumlichen Kanten.
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  • Entwurf 9005: Lohaus + Carl GmbH GmbH Landschaftsarchitekten + Stadtplaner, Hannover
    • Leitidee des Verfassers: Ziel der Neugestaltung ist es, einerseits den jeweiligen Charakter der innerstädtischen Teilräume zu stärken und gleichermaßen den Gesamtraum als Einheit wahrnehmbar zu gestalten. Vom Bodelschwinghplatz bis zum Wapakonetaplatz wird ein einheitlicher Bodenbelag aus changierendem Betonstein in grau-beige Tönen verwendet. Entlang der Fassaden verläuft ein ca. 1m breiter Saum aus dunklem Basaltkleinsteinpflaster, der den Geschäften als Ort für Auslagen und Aufsteller dient. Der Bodelschwinghplatz erhält durch die Gliederung in fünf Platzinlays ein neues Gesicht als markanter, multifunktionaler Stadtgrünplatz. Als Erstausstattung werden für drei Inlays Stauden und Gräserpflanzungen vorgeschlagen. Die breiten Einfassungen entwickeln sich teilweise zu Bankelementen. Zwei weitere Platzinlays sind bündig bzw. tiefer als der umgebende Platzbelag vorgesehen und können für Festveranstaltungen oder Märkte abgedeckt und mitgenutzt werden.
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  • Entwurf 9008: SAL Landschaftsarchitektur GmbH, Münster
    • Leitidee des Verfassers: Ziel des Entwurfes ist die Verleihung eines urbanen Charakters durch eine klare Linienführung, einheitliche Stadtmöblierung sowie durch die Verwendung von einfachen und hochwertigen Materialien. Die Plätze Bodelschwinghplatz und Wapakonetaplatz sollen zu attraktiven Eintrittssituationen mit Wiedererkennungswert und hoher Aufenthaltsqualität umgestaltet werden. In ihrer Mitte sind die Plätze in wassergebundener Wegedecke hergestellt, welche von einem breiten Platzrand aus mittelgrauen Granitsteinplatten gefasst ist. Zusätzliche zu den Bestandsbäumen sind Kirschbäume im Platzbereich geplant. Das »Stadtsofa« auf dem Bodelschwinghplatz ist eine multifunktional nutzbare Holz-/Stahlkonstruktion und dient als Sitzmöbel, Spielplatz sowie Fahrradabstellplatz. Als Bodenbelag wird für den innerstädtischen Straßenraum Betonsteinpflaster gewählt. Der Mittelbereich der Straße ist Abschnittsweise aus einem drei Meter breiten Stadtteppich aus Granitsteinplatten geplant. Dieser wird einseitig durch eine 30 cm breite Entwässerungsrinne begleitet.
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  • Entwurf 9010: Flick Ingenieurgesellschaft, Ibbenbüren
    • Leitidee des Verfassers: Der vorliegende Entwurf stellt die Baustoffe Kalk und Cortenstahl in den Vordergrund, da diese im historischen Bezug zur Stadt Lengerich stehen. Ein integratives Leitsystem verläuft durch die Innenstadt und macht durch eine eingearbeitete Gravur auf Sehenswürdigkeiten aufmerksam. Das barrierefreie Leitsystem aus Rinnen- und Noppenplatten dient gleichzeitig der Entwässerung. Die Oberfläche der Entwässerungsrinne ist in Anlehnung an die ehemalige Gießerei aus Cortenstahl geplant. Ein Brunnen mit integriertem Kalkblock sowie Sitzbänke aus Kalkblöcken verweisen am Bodelschwingh-Platz auf den »Bodenschatz des Teutoburger Waldes«. Die Straßenzüge werden in der gleichen Betonsteinoptik hergestellt, wie der bereits fertiggestellte Rathausplatz.
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