Staatliches Fördersystem: Deutliche Modernisierung auf Bundes- und Länderebene erforderlich

KGSt veröffentlicht Positionspapier | Stadt Lengerich hat das Positionspapier mitgezeichnet

Köln/Lengerich. In einem Positionspapier hat die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) gemeinsam mit über 70 Mitzeichnerinnen und Mitzeichnern, darunter auch die Stadt Lengerich, Vorschläge zur Modernisierung des staatlichen Fördersystems benannt.

Seit 2019 treffen sich Spezialistinnen und Spezialisten aus Kommunen, die mit der Fördermittelakquise und -abwicklung befasst sind, im Netzwerk „Fördermanagement“ und diskutieren über konkrete Herausforderungen und Lösungen. Ebenso besprechen sie Missstände und mögliche Verbesserungen in der deutschen Förderlandschaft.

Expertinnen und Experten des Netzwerks aus den Städten Bonn, Bochum, Freiburg, Hannover, Langenfeld, Lüdenscheid, Mainz, Nürnberg und Osnabrück haben sich nun gemeinsam mit der KGSt zu einem Autoren-Team zusammengefunden und ein Positionspapier vorgelegt, in dem eine Modernisierung des Förderwesens gefordert wird.

Unter anderem sei das Zuwendungsrecht als Teil des Haushaltsrechts des Bundes und der Länder den heutigen Herausforderungen nicht mehr gewachsen und müsse modernisiert werden, so die Autorinnen und Autoren. Es müssten effiziente und wirkungsvolle Verfahren ermöglicht und bessere Informationsbereitstellung zu Förderprogrammen veröffentlicht werden. Fördermittel würden in erheblichem Umfang nicht abgerufen, wenn der Überblick über Fördermöglichkeiten fehle. Auch eine Reduzierung der Anzahl von Bewilligungsbehörden könne die Fördermittellandschaft insgesamt transparenter gestalten und Synergieeffekte auslösen.

Eine zunehmende Förderbürokratie, arbeitsintensive Verfahren, Dokumentationspflichten und die Beachtung einer großen Bandbreite von Rechtsgebieten erfordern eine professionelle Aufstellung des Fördermanagements und somit eine entsprechende Bereitstellung von Finanzmitteln.

Ein stetig wachsender Dschungel an Förderprogrammen und -mitteln untergrabe die erforderlichen Gestaltungsspielräume der Kommunen und sei daher keine Dauerlösung für kommunale Investitionsschwierigkeiten.

Auch der Deutsche Landkreistag schließt sich den Schlussfolgerungen an und bestätigt in einer Stellungnahme zum Positionspapier ausdrücklich die Vorrangigkeit einer aufgabenadäquaten Finanzmittelausstattung.

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