Gehölzpflegearbeiten an der Vortlager Allee

Wer in den letzten Wochen im Bereich des „Vortlager Dammes“ zwischen dem „Kuhdamm“ und dem „Niederlengericher Damm“ zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs war, hat eine Vielzahl von roten Punkten auf den Bäumen der Alleebäume entdecken können.

Hintergrund dieser Kennzeichnung ist, dass die Stadt Lengerich in den kommenden Wochen auf einem ca. 250 m langen Teilstück der geschützten Allee des Vortlager Dammes, in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Steinfurt (UNB), Gehölzpflegearbeiten durchführen wird.
Ein Fachgutachten hat den schlechten Vitalitätszustand einer Vielzahl der in diesem Alleeabschnitt stehenden Rotbuchen - vereinzelt auch Linden - bestätigt. In einer Vielzahl der Kronen der fahrbahnnah stehenden Rotbuchen befindet sich jeweils ein hoher Anteil abgestorbener, absterbender und pilzbesiedelter Grob- und Starkäste, die auf die Straße brechen können und somit entnommen werden müssen.
Laut Fachexpertise haben sich zudem auf vielen Starkästen in jüngerer Vergangenheit Fruchtkörper verschiedener Pilzarten wie Pfennig-Kohlkruste, Buchen-Kohlbeere und Buchen-Eckenscheibchen ausgebildet.

Diese verschiedenen Krankheits- und Schadbilder treten neuerdings im gesamten Bundesgebiet an Rotbuchen gehäuft auf und werden auf Grund dieser Häufung unter dem Oberbegriff der Buchenvitalitätsschwäche zusammengefasst.
Gründe für diese Vielzahl an Krankheitsbildern sind die anhaltende Trockenheit, hohe Temperaturen mit vorzeitiger Eiweißgerinnung unter der Rinde und die hohe Bodenverdichtung durch Kraftfahrzeuge in den straßenseitigen Randbanketten entlang dieses Alleeabschnittes. Hierdurch wird der Versorgungs- und Wasserstress für die Buchen zusätzlich erhöht, da eine Neubildung von saugenden Feinwurzeln im obersten Bodenhorizont erheblich verringert wird.

Eine größere Anzahl der vorhandenen Bäume sind bereits abgestorben bzw. stirbt aktuell ab, so dass im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht in dem betroffenen Teilabschnitt bis Ende Februar Gehölzpflege- und Fällarbeiten unausweichlich sind. Während dieser Arbeiten wird es zu entsprechenden Verkehrsbeeinträchtigungen kommen.

Im Vorfeld dieser Arbeiten wird, nach Rücksprache mit der UNB, zurzeit eine Artenschutzprüfung durchgeführt. Hierbei geht es u.a. um die Frage, ob in den betroffenen Bäumen ein Bestand von schützenswerten Tierarten vorhanden sein könnte.

Da die Allee am Vortlager Damm u.a. als Landschaftselement einen besonderen Schutz genießt und einen hohen Freizeitwert besitzt, wurden neben der Entnahme der geschädigten Bäume auch Handlungsstrategien mit dem Fachgutachter für Baumpflege und der UNB entwickelt, wie und in welchem Umfang eine Nachpflanzung von Allee-Bäumen erfolgen kann.

Der Lokalpolitik wurde trotz der eingeschränkten Möglichkeiten (ohne öffentliche Sitzungen der Ausschüsse) die Handlungsalternativen aufgezeigt und die weitere Vorgehensweise abgestimmt.

Nach der Entnahme einer Vielzahl von geschädigten Bäumen, sollen im Herbst diesen Jahres neue Allee-Bäume angepflanzt werden. Die Baumart wird noch mit dem Kreis abgestimmt.

Um die Pflanzmaßnahmen mitzufinanzieren, möchte die Verwaltung auch auf eine Anregung der Politik zurückgreifen, die im vergangenen Jahr im Rahmen einer Diskussion über den Umgang mit Bäumen im Stadtgebiet genannt wurde. Nach Auffassung der Verwaltung würde an der „historischen Allee Vortlage“ eine Allee von „Jubiläumsbäumen“ ein hervorragendes Bild abgeben.

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