Grußwort zum Weihnachtsfest 2021

Worte von Bürgermeister Wilhelm Möhrke an die Mitbürgerinnen und Mitbürger

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

leider wird dieses Weihnachfest wieder unter den besonderen Vorzeichen der Corona-Pandemie stehen. Unser Alltag ist voll von negativen Meldungen. Das trübt unsere seelische Zufriedenheit ungemein. Und weil die vielen Weihnachtsmärkte, Weihnachtskonzerte und Weihnachtsfeiern in den letzten Wochen aus gerechtfertigten Gründen abgesagt werden mussten, kann eben auch schwer Weihnachtsstimmung aufkommen.

Die Corona-Pandemie ist die erste negative Auswirkung der Globalisierung, die alle Menschen auf der Welt gleichzeitig und leidvoll zu spüren bekommen. Es sind nicht nur die Einschränkungen im täglichen Leben, in der Freizeit und im unbeschwerten Urlaub. Viele von uns sorgen sich um ihre Verwanden, um ihren Arbeitsplatz, um ihre Existenz und vor allem um ihre Gesundheit.

Mittlerweile ist die Pandemie zu einer globalen Naturkatastrophe ungeahnter Größe geworden. Für mich gleicht der Kampf gegen das Virus einem Staffellauf. In den letzten Monaten haben wir uns immer kurz vor dem Wechselraum ausgeruht und wurden schließlich von der nächsten bereitstehenden Virus-Variante überholt.

So wie wir Jahrhunderte lang keine Rücksicht auf unsere Umwelt genommen und dadurch den Klimawandel beschleunigt haben, so nimmt auch die Umwelt keine Rücksicht auf uns. Das liegt ganz klar in der Natur der Sache.

Wir müssen also nun ausdauernder sein, dürfen uns auf Erfolge nicht ausruhen und dürfen dabei die Hoffnung nicht verlieren! Nur durch gemeinsames Handeln, Solidarität und Nächstenliebe können wir die Krise überwinden. Langfristig gesund bleiben wir nur, wenn wir uns endlich für einen nachhaltigen, gesunden Planeten stark machen.

Die Pandemie ist für das gesellschaftliche und kulturelle Leben in unserer Stadt, im Tecklenburger Land und überall auf der Welt eine wahre Zerreißprobe. Mit Blick auf Lengerich denke ich vor allem an unseren Einzelhandel, die Gastronomie und die Gewerbetreibenden. Ich denke aber auch an die vielen Kinder, Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern, deren Ansprüche und Bedürfnisse in den letzten Monaten oftmals vergessen wurden.

Und insbesondere denke ich an alle Beschäftigten in Gesundheitswesen und Pflege, in Verwaltung, Ordnungsdienst und Polizei, und in allen systemrelevanten Bereiche, die das alltägliche Leben in Deutschland durch ihren unermüdlichen persönlichen Einsatz aufrechterhalten.

Ihnen allen gebührt unser Dank!

Liebe Menschen in Lengerich,

wir als Stadt haben die Herausforderung längst angenommen und leisten unseren Beitrag für die Daseinsvorsorge. Mit großem Einsatz koordinieren und planen die Mitarbeitenden der Verwaltung, die Mitglieder des Stadtrates und zum Teil auch private Initiativen richtungsweisende Projekte, die unsere schöne Stadt für die Zukunft stark machen wird.

Die Verwendung der Mittel aus der Städtebauförderung wird inzwischen deutlich sichtbar. So präsentiert sich der erste Bauabschnitt der Bahnhofstraße im neuen Glanze und die restliche Sanierung steht im kommenden Jahr an. Zudem konnte das Citymanagement zahlreiche Aktionen, wie zum Beispiel die Plattform „starke-stadt.com“ oder kürzlich die Illumination von Teilen der Fußgängerzone umsetzen.

Mit dem Abriss des KLR-Geländes wurde der Startschuss für den Neubau eines Senioren- und Pflegeheimes gesetzt. Der Rohbau lässt erahnen, welch umfangreiches Betreuungsangebot bald zusätzlich besteht. Ebenfalls wird derzeit das Haus Widum weiter ausgebaut.

Im Bereich der Bahnhofstraße hat sich auch Einiges getan. Der Neubau der Gesamtschule ist kurz vor der Fertigstellung und die Polizeiwache ist vor wenigen Tagen in ihre neuen und an die heutigen Ansprüche angepassten Räumlichkeiten eingezogen.

Der letzte Jahrgang der Friedrich-von-Bodelschwingh-Realschule bereitet sich auf den Abschluss vor. Nicht jedoch in ihrem Schulgebäude an der Schulstraße, sondern mit der ebenfalls auslaufenden Dietrich-Bonhoeffer-Realschule im Schulzentrum. Denn das Areal mitsamt Marktplatz wird städtebaulich überplant.

Fast in direkter Nachbarschaft wurde mit der Errichtung des Gemeindehauses der evangelischen Kirchengemeinde begonnen, in dem der neue Kantor Marco Johanning bald die Kirchenchöre leiten wird.

Für sein Engagement um eine würdige Arbeitswelt wurde Pfarrer Peter Kossen bereits im letzten Jahr mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. In diesem Jahr erhielt er für seinen Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ den Papst-Johannes-XXIII.-Preis von Pax Christi im Bistum Münster.

Beide Kirchenmänner wirkten an den Friedensbotschaften mit, die das Kulturform der Stadtsparkasse zum 375. Jubiläum des Lengericher Conclusums produzieren lies. Die Jubiläumsveranstaltung, die mit den großartigen Festvorträgen am 10. Juli und dem ökumenischen Gottesdienst am 11. Juli stattfinden konnte, bildet den Auftakt zu den Feierlichkeiten des Westfälischen Friedens im Jahr 2023. Das bedeutendste Ereignis in der Geschichte unserer Stadt mit Weitblick findet endlich seinen Platz.

Viele weitere Projekte wurden in diesem Jahr unter Beteiligung von Bürgerschaft und Politik auf den Weg gebracht. So sind ein Mobilitätskonzept und ein Tourismuskonzept in Erarbeitung. Beide Papiere sollen dazu beitragen, den Tourismus am Teuto und am Canyon, der so wichtig für unsere Stadt ist, in geordnete Bahnen zu lenken, die zum Schutz unserer fragilen Natur beitragen.

Liebe Lengericherinnen und Lengericher,

ich möchte Sie gerne an das Fest erinnern, das nun vor der Tür steht. Egal wie Sie zum Glauben stehen mögen, so schenkt uns das Weihnachtsfest die Botschaft von Liebe und Nächstenliebe. Noch nie waren Nächstenliebe und Solidarität so wichtig, denn Abstand steht mittlerweile als Synonym für Nächstenliebe. Je mehr wir uns zurücknehmen, desto eher werden wir wieder unbeschwert miteinander leben können.

Eckart von Hirschhauen, der berühmte Arzt, Journalist, Moderator und inzwischen Klimaaktivist hat unlängst gesagt: „Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, nicht aber auf eigene Fakten. Menschen, die versuchen, qua Beruf und Berufung der Wahrheit näher zu kommen, dürfen weder verteufelt noch bedroht werden, auch wenn diese Fakten nicht alle in den Kram passen.“

Und damit hat er Recht!

Ich sehe optimistisch in die Zukunft. Das schreibe ich Ihnen nicht nur als erfahrener Apotheker, sondern als einer von 24 Bürgermeistern im Kreis Steinfurt.

Während eine Hand voll Menschen aufschreien und die demokratisch legitimierten Schutzmaßnahmen zur Abwehr dieser Naturkatastrophe in Frage stellen, ist die Wahrheit doch eine andere. Im Kreis Steinfurt sind über 90 % aller Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren vollständig geimpft! Die Verantwortung, die jede und jeder Einzelne für die Gesundheit unserer Gesellschaft tragen muss, ist für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger, also für Sie, selbstverständlich! Damit wird eines meiner Lieblings-Zitate wieder bestärkt: „Wahre Stärke ist die, die man nicht zeigen muss!“

Sie alle sind das Vorbild für unser Land und unsere globale Gesellschaft. Sie stellen sich Ihrer Verantwortung und tragen dazu bei, dass die nächste Staffelübergabe erfolgreich werden kann.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Weihnachten ist das Fest der Liebe, der Familie und des Friedens. Empfangen Sie den Geist des Festes und schenken Sie Nächstenliebe.

Ich hoffe weiterhin sehr, dass wir aus dieser Krise lernen. Dass wir lernen, wie wichtig Zusammenhalt und Solidarität sind. Und um mit Eckart von Hirschhausens Worten zu sprechen: „Wir brauchen jetzt die schlauesten Köpfe, die besten Ideen, angstfreie Kreative und Vermittler, Politikerinnen und Politiker, wenn wir in Demokratie und Frieden und als gesunde Menschen auf einer gesunden Erde überleben wollen. Wir brauchen Menschen, die sagen dürfen, was Sache ist.“

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen frohe und besinnliche Festtage! Kommen Sie zur Ruhe, nehmen Sie sich Zeit zum Durchatmen und genießen Sie den Augenblick.

Uns allen wünsche ich die nötige Kraft, Ausdauer und Zuversicht, dass das Jahr 2022 endlich wieder das bringt, was wir uns so sehnlichst wünschen: Ein unbeschwertes Miteinander!

Halten Sie Abstand und bleiben oder werden Sie gesund!

Ihr

Wilhelm Möhrke
Bürgermeister

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