Idee & Ansatz

Um die Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit einer Stadt oder einer Region stärken zu können, wird die digitale Transformation eine wichtige Aufgabe werden. Sie steigert die Attraktivität als Lebens- und Wirtschaftsraum. Zudem bringt die Nutzbarmachung von digitalen Angeboten Mehrwerte für die Bürgerinnen und Bürger.

Aus diesem Ansatz heraus wurde 2019 die Idee des FabLabs Lengerich geboren, einem DigitalHub-Satelliten des Vereins münsterLAND.digital. Aufgrund unterschiedlicher, regionaler Voraussetzungen sollte dieser Hub-Satellit ein leicht abgewandeltes Konzept als an den anderen Standorten verfolgen. Neben den Unternehmen in der Region Lengerich sollten auch Schulen und die Bürgerschaft durch das Angebot angesprochen werden.

Allerdings führte die Corona-Pandemie mit ihren zahlreichen Ein- und Beschränkungen dazu, dass sich der Betrieb des FabLabs nicht richtig etablieren konnte. „Es zeigte sich für schwierig, den Standort Lengerich aufzubauen und zu betreuen, während der Hauptsitz im Münsteraner Stadthafen mit den selben Herausforderungen kämpfen musste“, bewertet Bürgermeister Wilhelm Möhrke die Situation.

Dennoch wollte der Bürgermeister von der Idee eines digitalen Labors für die Stadt nicht abrücken. Indes konnte er auf die große Unterstützung der Fima Windmöller & Hölscher KG zählen. Sie hat anlässlich ihres 150-jährigen Firmenjubiläums dem FabLab nicht nur Teile der wichtigen Technikausstattung geschenkt, sondern die W&H Academy hat den Bereich „Schulische Bildung“ intensiv betreut.

„Noch während der Pandemie hat Rainer Henze für die W&H Academy den Kontakt zu den Schulen aufgebaut, aufrechterhalten und intensiviert. Nunmehr finden regelmäßig Kurse und AGs gemeinsam mit Rainer in den Räumlichkeiten statt. Das Interesse ist groß, was durch das kürzlich angebotene MINT-Camp deutlich wird“, hebt Olaf Heymann-Riedel, Geschäftsführer der W&H Academy hervor.

In der Zwischenzeit folgten viele Arbeitsgespräche zur zukünftigen Ausrichtung und Betreuung der Einrichtung. Das Konzept mit den drei Säulen für Schulen, Bürgerschaft und Unternehmen wurde als wesentlicher Bestandteil bestätigt. Künftig soll alles unter dem Namen „Digitallabor Lengerich“ stehen, um die Zielsetzung zu verdeutlichen. Blieb nur noch die Frage nach dem Personal offen.

„Sehr glücklich sind wir über die Bereitschaft von Christo Papanouskas, der die Programmplanung und Betreuung des Digitallabors durchführen und eigene Kurse anbieten wird“, freut sich Bürgermeister Möhrke über den Kontakt zu dem Kommunikationsdesigner aus Münster. Christo Papanouskas ist kein Neuling im Geschäft. Bereits in Bremen und Hamburg hat er ähnliche Projekte initiiert und geleitet.

„Erst kürzlich bin ich nach Lengerich gezogen. Beim Bewundern der sanierten Fußgängerzone bin ich auf die Räumlichkeiten am Wapakoneta-Platz gestoßen. Ich habe gleich ihr Potenzial erkannt und den Kontakt zur Wirtschaftsförderung aufgenommen“, berichtet Christo Papanouskas über seinem Spaziergang durch die Bahnhofstraße.

Jetzt hat das Digitallabor Lengerich seine Türen geöffnet. Mit dem Digitallabor ist die Idee verbunden, den Bürgerinnen und Bürgern Möglichkeiten in der Entwicklung eines digitalen Mindsets zu geben. Dies geschieht auf den Ebenen Digital Education, Digital Behavior und Digital Transformation:

  1. Digital Education für (Schüler/-innen und Bürger/-innen)
    Niederschwellige und kurzweilige Vorträge, Workshops oder Unterrichtsreihen aus dem Bereich Technik mit interaktiven Ansätzen für Bürger/-innen und Schüler/-innen. Diese Inputs verstehen sich als Themeneinstieg.
     
  2. Digital Behavior für (Bürger/-innen)
    Intensive Workshops mit einem hohen interaktiven Charakter. Die Bürger/-innen und kleineren Unternehmen üben sich in der Erarbeitung von digitalen Produkten.
     
  3. Digital Transformation für (Unternehmen)
    Intensive Workshopreihen oder Sprints mit einem klaren Themenfokus. Größere Unternehmen und Konzerne können dieses Angebot nutzen, um das Mindset ihrer Mitarbeitenden zu erweitern und Produkte zu entwickeln.

Das Digitallabor Lengerich steht für eine enge, vernetzende Zusammenarbeit von Akteuren aus den Sektoren Wirtschaft, Digitalisierung und Bildung, allen voran die W&H Academy für die Digital Education und die Volkshochschule Lengerich (Westf.) für die Digital Education und das Digital Behavior. Weitere Akteure werden die Triple L-T Kommunen, die Stadtwerke Lengerich, die Schulen in der Region sowie der Verein münsterLAND.digital e.V. sein.

Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Digitalisierung waren zur Eröffnung des Digitallabors Lengerich zusammengekommen, unter ihnen auch Kreisdirektor Peter Freitag, Smart Region Koordinator David Sossna und Vertreterinnen der Wahlkreisbüros der hiesigen Bundestagsabgeordneten. „Gemeinsam können wir uns auf einen neuen Ort für Innovationen, Kreativität und digitale Kompetenzen freuen“, drückt Wirtschaftsförderer Niklas Schulte seine Erwartung über die Zukunft des Labors aus.

Während des Eröffnungsfestes stellte Christo Papanouskas die geplanten Events, Workshops und Module vor und bot einen kurzen Workshop mit InnoCards zum Thema „Digitalisierung der Gegenwart" an. Für die Vorstellung des Digitallabors griff Papanouskas ganz tief in die digitale Trickkiste und demonstrierte, was künftig im Digitallabor möglich ist: Mittels ChatGPT, KI und einer Designsoftware kreierte er einen realistischen Avatar, der den Gästen die Zielsetzung des Digitallabor näherbrachte.

„Unser Ziel ist es, eine Kultur der Zusammenarbeit und Innovation im Bereich der digitalen Technologien zu schaffen. Wir möchten, dass das Digitallabor Lengerich ein Ort ist, an dem Menschen zusammenkommen um neue Dinge zu lernen, Erfahrungen zu teilen und kreative Ideen zu entwickeln. Ein Ort für alle Menschen in der Region, der den Triple L-T Gedanken aufgreift und fördert“, betonen Christo Papanouskas und Bürgermeister Wilhelm Möhrke unisono.